Rückschau: Bayerns Mikroelektronik-Zukunft auf dem 4. Bayerischen Halbleiterkongress
MÜNCHEN. Forschung, Industrie und Politik ziehen an einem Strang, um Bayerns Position in der Mikroelektronik zu stärken und weiter auszubauen – das zeigte der Bayerische Halbleiterkongress 2025. In der „Macherei“ München kamen Anfang Juni rund 350 Expert:innen zusammen – eine Community, die in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist und den Anspruch formuliert, nicht nur Schritt zu halten, sondern aktiv zu gestalten.
Wie in den Vorjahren waren wir für unsere Branche Sensorik, die ein essenzieller Bestandteil der Wertschöpfungskette ist, vor Ort vertreten. Als Teil der Bavarian Chips Alliance engagieren wir uns seit 2021 aktiv – etwa durch die Mitwirkung im Arbeitskreis Nachhaltige Elektronik oder durch die Konzeption und das Angebot von Qualifizierungsformaten zur Fachkräftesicherung.

Im Fokus des Kongresses: Innovationspotenziale in Materialien und Chiptechnologien, strategische Standortfragen – und die Rolle von Talenten in einem sich wandelnden Markt. Inhaltlich deckte das Programm ein breites Spektrum ab: von Halbleiterdesign, Packaging und Materials Innovation über KI-gestützte Prozessoptimierung bis hin zu Nachhaltigkeit in der Lieferkette.
Der politische Wille, die Branche bestmöglich zu unterstützen, wurde im Kongressverlauf deutlich: Trotz dicht getaktetem Terminkalender nahm sich Staatsminister Hubert Aiwanger Zeit, um ein persönliches Grußwort an die Halbleiter-Community zu richten und die begleitende Fachausstellung zu besuchen. Im Zentrum der politischen Botschaft stand die essenzielle Rolle dieser Technologien für die Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz des Standorts Bayern.

„Die Halbleiter- und Mikroelektronikbranche ist ein Kernelement unserer aktiven Industriepolitik, denn kein modernes Industrieprodukt kommt ohne Mikrochips aus. Offenheit und günstige Rahmenbedingungen für den Einsatz neuer Technologien sind Grundlage für Deutschlands Potenzial als Hochtechnologiestandort im globalen Wettbewerb.“
Hubert Aiwanger
Quelle www.stmwi.bayern.de/presse/pressemeldungen/230-2025
Aiwanger unterstrich das Engagement des Freistaats durch erhebliche Investitionen: Gemeinsam mit dem Bund und der EU fließen rund 80 Millionen Euro in den Ausbau der Forschungsinfrastruktur für Mikroelektronik. Diese Förderung ist seit mittlerweile vier Jahren ein zentraler Pfeiler der Bayerischen Halbleiterinitiative. Ihr Ziel: die Sichtbarkeit der bayerischen Halbleiterindustrie erhöhen, die Vernetzung der Akteure stärken – und Bayern als führenden Standort für diese Hochtechnologie weiter etablieren.





Neue Angebote zur Fachkräftesicherung: Dreiteilige Modulreihe ab Oktober
„Die diesjährige Ausgabe des Halbleiterkongresses hat deutlich gemacht: Die Mikroelektronik öffnet sich – neue Akteure, frische Perspektiven, systemisches Denken. Für die Sensorikbranche ist das kein Neuland. Als Querschnittstechnologie leben wir ja von vernetzten Ansätzen.
Ab Oktober starten wir gemeinsam mit der Bavarian Chips Alliance eine dreiteilige Workshopreihe. Ziel ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, durch Lehraufträge und gezielte Kooperationen sichtbarer bei Studierenden zu werden. Bedarfsorientiert, praxisnah, vernetzt. Weitere Infos folgen.“
Stefanie Fuchs (s.fuchs1@sensorik-bayern.de), Geschäftsführung Strategische Partnerschaft Sensorik e.V.
Positionspapier „Nachhaltige Elektronik“ erschienen
„Wie kann Mikroelektronik umweltverträglicher, langlebiger und ressourcenschonender gestaltet werden? Diese Fragen beantwortet das neue Positionspapier ‚Nachhaltige Elektronik‘. Wir haben uns als Cluster Sensorik, u.a. mit den Vorerfahrungen aus einem Cross-Cluster-Projekt gerne eingebracht und teilen diesen Lesetipp mit Ihnen. Der Fokus liegt auf Ökodesign, Kreislaufwirtschaft und verantwortungsvoller Lieferkette – mit konkreten Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Forschung.“
Matthias Streller (m.streller@sensorik-bayern.de), Geschäftsführung Strategische Partnerschaft Sensorik e.V.