Lateinamerika: Chancen für bayerische B2B-Unternehmen

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Rückschau zum ersten "Bavarian Green Technologies Congress" und Ausblick "Towards Green Transition" im Sensorik-Netzwerk

Produkte und Services in den Bereichen IoT, (Digital) Health, Smart Grids und Smart Cities gefragt

BAYERN. Um ihre Produktion langfristig sicherzustellen, müssen die Rohstoffindustrien in Südamerika nicht nur effizienter und kostengünstiger produzieren, sondern auch positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft nachweisen. Sie benötigen dazu integrale Lösungen, die zur Erhöhung der Rohstoffproduktivität, nachhaltigen Rohstofferschließung und -gewinnung, Steigerung der Ressourceneffizienz, Schließung von Stoffkreisläufen und Recycling und so zu einer nachhaltigen Land- und Wasserwirtschaft beitragen. Insbesondere bayerische B2B‑Sensoriklösungen bieten hier hohes Potenzial – unsere Technologien adressieren den vielschichtigen Bedarf. Dieses Matching bestätigte auch der erste „Bavarian Green Technologies Congress“ von Bayern International und der Bayerischen Repräsentanz für Argentinien, Chile, Kolumbien und Peru im Juni. Internationales Parkett steht beim Sensorik-Netzwerk auf der Agenda 2021, daher waren wir hier vertreten.

Workshopreihe
"Towards Green Transition" für Mitglieder des Sensorik-Netzwerks

How can sensor companies contribute to a sustainable transition and what are the opportunities to do this more in future? In a series of four workshops, we invite you to explore this question, among others, and put sustainability on our cluster’s agenda. The series is designed to kick off the conversation among the members and aims to create the basis to establish cluster functions on sustainability. We will start on June 30, 2021 (09:00–12:00) and on July 12, 2021 (13:00–16:00). registration

Mit dem Fokus auf die Themen Kreislaufwirtschaft, Klimawandel und Nachhaltigkeit präsentierten sich beim ersten „Bavarian Green Technologies Congress“ südamerikanische und bayerische Unternehmen, u.a. aus den Branchen Bergbau & Petroleum, Landwirtschaft & Lebensmittelindustrie, Forst- und Holzindustrie, Fischindustrie & Aquakultur sowie der Bauindustrie. Im Panel „Digitale Technologien – Enabling conditions und Best-Practices für Kreislaufwirtschaft und Industrie 4.0“ war auch unser Netzwerk vertreten. „Digitale Transformation & Kreislaufwirtschaft: Nachhaltigkeit in der Elektronikproduktion“ lautete der Impuls an die Unternehmensvertreter von Matthias Streller (Geschäftsführung, Strategische Partnerschaft Sensorik e.V.)

Eine branchenübergreifende Diskussion in den Bereichen IoT und Data Analytics hat den Kongress geprägt. Offensichtlich wurde, wie entscheidend die Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung sind: Datenschutzrechte sind z.b. in Lateinamerika noch "Work in progress". Dies bringt natürlich aktuell noch Freiheiten mit sich, aber ebenso potentielle Wettbewerbsvorteile für deutsche Partner, da hier der persönliche Datenschutz bereits fester Bestandteil der Agenda ist. 

Die Corona-Krise hat zudem strukturellen Schwächen der Globalisierung sichtbar gemacht und zwingt, neue, resiliente Wertschöpfungsketten aufzubauen – dezentralisiert und stressresistent müssen diese sein. Dass damit ein Strukturwandel in der Produktion und im Außenhandel einhergeht, prognostiziert u.a. die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik. Dieser Trend ist in ganz Südamerika zu beobachten.

Als Exportmarkt mit hohem Absatzpotenzial steht Südamerika bei Unternehmen nicht unbedingt an erster Stelle, daher unterstützen die Bayerischen Repräsentanten Unternehmen und Start-ups als deutschsprachige Ansprechpartner vor Ort beim Auf- und Ausbau von Vertriebsstrukturen, vermitteln Marktinformationen und Kontakte. Der Zugang zu südamerikanischen Märkten ist weltweit offen und weitgehend restriktionsfrei. Die Unternehmenslandschaft ist vor allem in den Rohstoffindustrien sehr gut entwickelt, ebenso ist ein starker Dienstleistungssektor vorzufinden. 

Einer Studie des Lateinamerika-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (LADW) zufolge sind innovative Technologielösungen in den Bereichen Rohstoffabbau und -verarbeitung, Energietechnik, Healthcare sowie Manufacturing und Transport besonders gefragt, zunehmend aber auch Energie-, Wasser- und Umwelttechnologien. Letztere rücken auf Grund der dort schon spürbaren Auswirkungen des Klimawandels aktuell besonders in den Fokus. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Energiebedarf aller lateinamerikanischen Länder bis zum Jahre 2030 um insgesamt 70 Prozent steigen. Dieser Mehrbedarf soll aus möglichst großen Anteilen erneuerbarer Energien gedeckt werden. B2B‑Unternehmen mit Produkten und Services in den Bereichen IoT sowie (Digital) Health, Smart Grids und Smart Cities sind daher derzeit gefragt mit ihren Lösungen. Auch für das angestrebte „Mining 4.0“ ist die bayerische Wirtschaft genau der richtige Partner.

Im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern spielt in Argentinien die Industrie eine tragende Rolle, sie beträgt 25 % des gesamten BIP. Die argentinische Regierung hat den „Plan Industrie 4.0“ auf den Weg gebracht, um den Einsatz von künstlicher Intelligenz, Big Data und Nanotechnologie in der Produktion zu fördern. In Chile ist das Ziel, die Produktivität der Unternehmen bis 2025 zu steigern. Mit der Eröffnung des „Zentrums für die Vierte industrielle Revolution“ (C4IR, Abkürzung in englischer Sprache) kommt Kolumbien seinem Vorhaben näher, sich in Lateinamerika als Referenzpunkt bei der Entwicklung von Studien und der Formulierung von Strategien für 4.0-Technologien zu etablieren - das sind nur einige Beispiele der vielversprechenden Entwicklung in Südamerika. Diesen Kontinent auf seiner betrieblichen Weltkarte mtzudenken sollte also lohnen.

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