Attraktiv für internationale Fachkräfte: gut erreichbar, entspannt und gelassen – Rückschau transform-DiaLog (08. März)

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transform-DiaLog im bayerischen Sensorik-Netzwerk
Womit die Region Regensburg und ihre Unternehmen punkten?

 

REGENSBURG. Das internationale Fachkräftepotenzial ist hoch. Doch wie lassen sich Experten aus dem Ausland für ein Leben und Arbeiten in unserer Region motivieren? Erkenntnisse einer aktuellen Befragung von „Neu-Regensburgern“ und Erfahrungswerte von Arbeitgebern erwarteten die Teilnehmenden des transform-DiaLogs im bayerischen Sensorik-Netzwerk am vergangenen Mittwoch. Für die Entwicklung einer gemeinsamen Roadmap zur Steigerung der Standortattraktivität lieferten Alexander Krauss, Dr. Alice Buzdugan (ISOB GmbH) und Dr. Michael Meyer (HAPEKO GmbH) Impulse.  

Akteure in der Region müssen gemeinschaftlich auftreten, um ihre Region auch als attraktiven Arbeits- und Wohnort für Fachkräfte – im In- und Ausland – zu vermarkten, da waren sich alle Teilnehmenden einig. Aber warum wählen hochqualifizierte Migranten und Migrantinnen aus dem Donauraum die mittelgroße Stadt Regensburg als Lebens- und Arbeitsort überhaupt aus, statt in Hauptstädte wie Berlin oder München auszuwandern? Welche Stärken gilt es aktuell, weiter zu stärken, sichtbarer zu machen? Diese Fragestellung hat die ISOB GmbH (Regensburg) im Auftrag des Leibniz-Instituts für Ost- und Südost-Europaforschung (IOS) in einer Studie im Rahmen des INTERREG-DTP-Projekts „Talent Magnet“ aufgearbeitet.

„Die ruhige, entspannte und gelassene Atmosphäre der Stadt und die Willkommenskultur, die die Integration der Zugewanderten erleichtert, heben aus der Perspektive der Befragten Regensburg im Vergleich zu größeren Städten hervor“, so ISOB-Geschäftsführer Alexander Krauss und seine Mitarbeiterin Dr. Alice Buzdugan. Regensburg punkte zudem auch mit seiner „Erreichbarkeit“, also einer guten geographischen Lage bzw. Verbindung zu Tschechien, Kroatien und anderen Ländern aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Nicht zu vernachlässigen seien die Möglichkeiten, hier auch Netzwerke zu Personen aus der Heimatregion zu bilden.

Arbeiten in Deutschland? Fachkräfte stehen nicht Schlange

Einblicke in die Welt der Arbeitgeber gab Dr. Michael Meyer (HAPEKO GmbH) – nicht nur basierend auf seiner mehrjährigen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Unternehmen bei Recruiting-Prozessen, sondern auch auf seiner eignen: Vor gut zehn Jahren kam er nach einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt in den USA auf Initiative des Bayerischen Wirtschaftsministeriums hin zurück in seine Heimat. Meyer bestätigte, was auch die ISOB-Vertreter schon erwähnt hatten: „Oft herrscht noch die Meinung, dass Fachkräfte Schlange stehen, um in Deutschland arbeiten zu dürfen.“ Aber: Andere Länder sind zum Teil attraktiver für international mobile Arbeitskräfte. „Wir können trotzdem gutes Personal gewinnen“, motivierte Meyer. Eine realistische Bewertung helfe, ob und wie ein Kandidat im Zielland integriert werden kann, und ein verlässlicher Partner des internationalen Kandidaten zu sein, sei wichtig. Respektvoller Umgang mit den Fachkräften in spe und den Ressourcen, die diese mobilisieren muss, um die Stelle auszufüllen, sei für ihn zudem entscheidend.

Programm im Überblick:

Impuls 1: "Perspektive Arbeitgeber: Status Quo, Good Practices und Strategien für die Gewinnung internationaler Fachkräfte"
Dr. Michael Meyer, Managing Consultant Regensburg, HAPEKO Hanseatisches Personalkontor Deutschland GmbH

Impuls 2: "Unsere Region aus Sicht der Fachkräfte: Warum Regensburg und nicht Berlin oder München? Key-Facts der aktuellen Studie 'TalentMagnet'"
Alexander Krauss und Dr. Alice Buzdugan, Geschäftsführer und wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für sozialwissenschaftliche Beratung (ISOB) GmbH

Interaktion: First Step: Entwicklung einer Roadmap zur Fachkräftegewinnung

Get-together im Anschluss

Was ist zentral für meinen Life-Cycle?

Auf die Impulse folgte eine Arbeitseinheit, in der ein Perspektivwechsel anstand. Aufgabe der Teilnehmenden war es, sich in die Lage einer internationalen Fachkraft zu versetzen. „Was brauche ich hier, was ist zentral für mich in meinem persönlichen Life-Cycle, wie stelle ich mir meine ‚Lebenswelt Regensburg‘ vor?“. Die Ergebnisse detailliert das Sensorik-Netzwerk nun in fokussierten Transformationswerkstätten mit Unternehmen und regionalen Akteuren. Ebenso angedacht sind Angebote speziell für internationale Fachkräfte. „Statt nur über diese Gruppe zu diskutieren, möchten wir gemeinsam neue Angebote entwickeln,“ erläutert Stefanie Fuchs, Geschäftsführung Sensorik-Netzwerk.

Der Praxistreff transform-DiaLog ist Teil des vom BMWK-geförderten Projekts „transform.r“. (https://www.transform-r.de/). In den Praxistreffs fokussiert das Sensorik-Netzwerk auf die Entwicklung neuer Strategien zur Sicherung von Fachkräften, beleuchtet u.a. in Good Practices sowie Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung neue Möglichkeiten für eine arbeitsprozessintegrierte Weiterbildung und zur Motivation zum lebenslangen Lernen sowie international sichtbare Employer-Branding-Strategien. Das Sensorik-Netzwerk ergänzt dieses Angebot durch eine individuelle Begleitung von Unternehmen im Wandel.

Der transform-DiaLog am 08. März war der Auftakt dieser Praxistreffs. Für Fragen zu den Ergebnissen der Workshop-Einheit steht Frau Stefanie Fuchs (s.fuchs1sensorik-bayernde) zur Verfügung. Am 16. Mai 2023 steht der transform-DiaLog unter dem Thema „Interkulturelle Führung“ (Anmeldung: eveeno.com/transform-dialog-interkulturellefuehrung).

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